Plastischer Beton

Eine Auftragsarbeit für das Fraunhofer Institut für Werkstoffmechanik IWM Freiburg

Beton wird assoziiert mit hart und starr, wird er einer Kraft ausgesetzt, so hält er stand – oder er bricht. Die Stelen zum Thema "Plastischer Beton" sind aus Beton gegossene Formen, die den Anschein erwecken durch plastische Verformung, wie z. B. durch Biegen, entstanden zu sein. Die Ausgangsform ist hierbei immer eine rechtwinklige Stele (ein freistehender Pfeiler) aus in Holzschalung gegossenem Beton. Da erhärteter Beton natürlich nicht plastisch verformbar ist, gilt es die Gussformen entsprechend anzufertigen.
Die Stelen scheinen durch äußere Kräfte verformt worden zu sein. Sie weisen Ein- und Ausbeulungen, Knicke, Risse und Verwerfungen auf, wie sie beim Biegen, Drehen, Stauchen usw. von plastischen Materialien (wie Z. B. Stahl, Wachs, Ton...) entstehen. Die Wahrnehmung gerät in Konflikt mit dem Verstand: wir sehen eine verformte Betonstele, wissen aber, dass sich Beton nicht so verformen lässt.

 

Schaut man diese Stelen an, meint man die Wucht, die schiere Kraft zu spüren, die dort am Werk gewesen sein muss. Kommt der Blick näher, erkennt er filigrane Strukturen, die Hände erfühlen die glatte Oberfläche und die sich aufwerfenden Wellen, die Assoziationen von faltiger Nashornhaut und knorrigen Wurzeln erzeugen und uns in die organische Welt zurückführen.